Dirk Rossmann: Vom kleinen Drogerie-Kind zum europäischen Handels-Giganten
Überraschend: Die Gruppe erzielte 2021 einen Umsatz von 11,1 Mrd. € in Europa – ein Beleg für massive Expansion und Marktwirkung.
1960er- und 1970er-Jahre markieren den Start einer neuen Handelsidee. 1972 eröffnete er den ersten Selbstbedienungs-Drogeriemarkt in Hannover. Diese Innovation veränderte das Einkaufsverhalten.
Aus dem lokalen Laden wuchs ein Unternehmen, das bis 2020 in Deutschland die Nummer zwei unter den Drogeriemärkten war. Die Kette zählte tausende Filialen und zehntausende Mitarbeiter.
Nach der Öffnung Osteuropas folgten Filialen in Polen, Tschechien und Ungarn. Später kamen Spanien, Albanien, Türkei und Kosovo hinzu. Diese Strategie machte die Marke europaweit sichtbar.
2021 übergab der Gründer die Geschäftsführung an seinen Sohn. Er blieb jedoch als Sprecher und Anteilseigner aktiv. So blieb die Leitung familiennah und strategisch stabil.
Wesentliche Erkenntnisse
- Gründung 1972 mit erstem Selbstbedienungsmarkt in Hannover.
- Die drogeriemarktkette wurde schnell zur festen Größe in Deutschland.
- Internationale Expansion nach Osteuropa trug erheblich zum Umsatz bei.
- 2020: starke Präsenz in Deutschland mit hoher Filial- und Mitarbeitermenge.
- Generationswechsel 2021 bei gleichzeitiger strategischer Einbindung des Gründers.
dirk rossmann: Pionier des Drogeriemarktes und Aufstieg vom Familienladen zur Marke
Seine Wurzeln in einer Drogistenfamilie legten früh den Grundstein für unternehmerisches Handeln. Nach der Hauptschule absolvierte er die Drogisten-Ausbildung und arbeitete ab 1962 im elterlichen Betrieb in Hannover. Dieses frühe Umfeld schulte sein Gespür für Marge und Kundenbedarf.
Frühe Jahre und Ausbildung
Schon als Schüler verkaufte er Drogerieartikel selbstständig. Die Praxis im Laden vermittelte handwerkliches Wissen und kaufmännisches Denken. Diese Basis machte den späteren Schritt zur Skalierung möglich.
1972: Selbstbedienung und Discount-Idee
Am 17. März 1972 eröffnete er in Hannover einen 200 m² großen Selbstbedienungsmarkt. Der Eröffnungstag brachte rund 20.000 DM Umsatz. Das Konzept senkte Preise, erhöhte die Warenrotation und machte Produkte massentauglich.
Wachstum in den 1980ern
Innerhalb eines Jahrzehnts entstand eine regionale Kette mit etwa 100 Märkten in Norddeutschland. In den 1980er-Jahren schuf die Veräußerung von 40 % an Hannover Finanz finanziellen Spielraum für Logistik und IT.
Diese frühen Weichen — Selbstbedienung, Preisführerschaft und breites Sortiment — prägten sein Wirken als familienunternehmer. Weitere Beteiligungen an Handelspartnern bereiteten den Weg für spätere Verkäufe an Kruidvat und A.S. Watson.
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Unternehmen Rossmann im Überblick: Zahlen, Expansion und Familienführung
Das Unternehmen wuchs in wenigen Jahrzehnten von einer regionalen Drogerie zur prägenden Handelsgruppe in Europa.
Drogeriemarktkette Rossmann in Deutschland und Europa
Im Jahr 2020 verzeichnete das unternehmen 2.196 Filialen in Deutschland, rund 33.400 Beschäftigte und einen Inlandsumsatz von etwa 7 Mrd. €.
2021 steigerte die Gruppe den Umsatz auf 11,1 Mrd. € in mehreren Ländern. Anfang 2023 belief sich die Filialzahl auf 4.361 und die Mitarbeiterzahl auf 56.500.
Internationalisierung nach 1990
Die Expansion begann nach der Öffnung Osteuropas. Polen, Tschechien und Ungarn bildeten die Basis.
Spätere Markteintritte in Spanien, Albanien, Türkei und Kosovo ergänzten das Netzwerk.
Familienunternehmer-Struktur und Geschäftsmodell-Impulse
Familiengeführt bleibt die Gruppe: Alice Schardt-Roßmann sitzt in der Geschäftsleitung, Daniel verantwortet Expansion und Immobilien. Raoul übernahm 2014 den Einkauf und ist seit 2021 Geschäftsführer.
Impulse wie die „Ideenwelt“, der Ausbau von Eigenmarken, Beteiligungen (u. a. an Hannover 96) und die Nutzung externer Services prägten das Geschäftsmodell. Seit 2015 gilt der gesetzliche Mindestlohn auch für Aushilfen.
Weiterführende Details zur Familienführung und Biografien finden Sie hier.
Gesellschaftliche Haltung und öffentliche Rolle: Engagement, Autor und aktuelle Positionierung
Das gesellschaftliche Profil des Unternehmers zeigt sich in langjährigen Förderprojekten und klaren politischen Signalen.
Klimaschutz und Förderprojekte
Als familienunternehmer unterstützt das Haus seit Jahren soziale und Bildungsprojekte.
1991 war er Mitgründer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Die Initiative förderte Aufklärung und Familienplanung, vor allem in Ostafrika.
Die drogeriemarktkette rossmann spendet regelmäßig an das Deutsche Kinderhilfswerk (ca. 400.000 € jährlich) und verdoppelte Beiträge zum 40. Jubiläum.
Bildung, Kultur und Buchaktionen
Seit 2003 fördert das unternehmen “Mentor – Die Leselernhelfer”.
2009 begann die Unterstützung von „Klasse! Wir singen“. 2013 folgte die Initiative „Naturkinder“ mit Henkel (50.000 €).
2019 wurden zehntausende Exemplare von „Wir sind das Klima!“ verteilt, um öffentliche Debatten anzustoßen.
„Gesellschaftliche Verantwortung gehört zur Identität von Unternehmen und Marke.“
Austritt und öffentliche Reaktionen
Der Austritt aus dem Verband „Die Familienunternehmer“ war eine deutliche Position gegen Gespräche mit der AfD.
- Andere Firmen wie Vorwerk zogen nach.
- Die Deutsche Bank kündigte vertragliche Änderungen für Verbandsveranstaltungen an.
- Verbandsseite betonte in der Folge weiterhin, dass keine Regierung mit AfD-Beteiligung gewünscht sei.
| Initiative | Jahr | Art der Unterstützung |
|---|---|---|
| Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) | 1991 | Mitgründung, Projekte in Entwicklungsregionen |
| Deutsches Kinderhilfswerk (DKHW) | jährlich | Filialspenden ~400.000 €, Jubiläumsverdopplung |
| Mentor / Klasse! Wir singen / Naturkinder | seit 2003 / seit 2009 / 2013 | Förderung von Bildung, Kultur, Umweltprojekten |
| Buchverteilung „Wir sind das Klima!“ | 2019 | Verbreitung an Abgeordnete, Führungskräfte, Öffentlichkeit |
Fazit: Das soziale Engagement und die konfrontative Verbandsentscheidung stärken das öffentliche Profil. Die Balance aus Förderung, Klimaschutz und klarer Haltung prägt die Wahrnehmung als familienunternehmer-geführtes Unternehmen.
Fazit
Aus einer kleinen Drogerie entstand über Jahrzehnte eine der prägnantesten drogeriemarktketten Europas. Das unternehmen rossmann wuchs seit 1972 auf 4.361 Filialen mit 56.500 Mitarbeitenden (Stand 01/2023) und erreichte 11,1 Mrd. € Gruppenumsatz (2021).
Als familienunternehmer sicherte die Familie Kontinuität: Die Geschäftsführung wurde 2021 an die nächste Generation übergeben, während der Gründer weiterhin Einfluss behält. Die Kette zeigt robuste Kennzahlen und fortlaufende Internationalisierung.
Gesellschaftliches Engagement und klare Wertvorstellungen gehören zum Markenkern. Ein kompaktes Porträt und aktuelle Zahlen finden Sie hier, weitere Hinweise zu Sortiment und Mode & Jeans unter Mode & Sortiment.
Zusammengefasst verbindet dirk rossmann Unternehmermut mit strategischer Stabilität — ein Modellfall für deutschen Handel und zukunftsfähige Unternehmensführung.
FAQ
Wer ist der Gründer der Drogeriemarktkette und wie begann sein Weg?
Der Gründer ist ein deutscher Familienunternehmer, der als Drogist begann und sein erstes Selbstbedienungsgeschäft 1972 in Hannover eröffnete. Dieses Konzept machte ihn zum Pionier im Discount-Bereich des Drogeriemarktes und legte den Grundstein für die spätere Expansion zur großen Handelsmarke.
Wie entwickelte sich das Unternehmen von einem Markt zur Kette?
Nach dem erfolgreichen Start wuchs das Unternehmen in den 1980er Jahren regional durch weitere Filialen. Strategien wie Standardisierung von Sortimenten, Eigenmarken sowie frühe Personal- und Logistikkonzepte trugen zur Skalierung bei und ermöglichten die Transformation zur nationalen Drogeriemarktkette.
In welchen Ländern ist die Drogeriemarktkette heute präsent?
Die Kette expandierte insbesondere nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und ist in mehreren europäischen Ländern vertreten, darunter Polen, Tschechien und Ungarn. Später folgten Märkte wie Spanien, Albanien, Türkei und Kosovo, was zur internationalen Positionierung beitrug.
Welche Rolle spielen Familienmitglieder in der Unternehmensführung?
Das Unternehmen bleibt familiengeführt. Mitglieder wie Alice Schardt-Roßmann sowie Nachfolger aus der Familie übernehmen Management- und Aufsichtsaufgaben. Familienbeteiligung prägt die langfristige Strategie und die Unternehmenskultur.
Welche wirtschaftlichen Kennzahlen sind für das Unternehmen wichtig?
Relevante Kennzahlen umfassen Filialanzahl, Mitarbeiterzahl und Jahresumsatz. Diese Werte zeigen das Wachstum über die Jahre und geben Einblick in die Marktposition der Drogeriemarktkette auf dem deutschen und europäischen Markt.
Welche Geschäftsmodell-Impulse setzten das Unternehmen von Konkurrenz ab?
Das Unternehmen setzte früh auf Eigenmarken, effiziente Logistik und eine Personalpolitik, die Verkaufsflächen, Preisgestaltung und Sortiment auf Discount-Kunden ausrichtet. Beteiligungen und Innovationsprojekte stärkten zudem die Wettbewerbsfähigkeit.
Wie engagiert sich das Unternehmen gesellschaftlich und ökologisch?
Die Gruppe ist in sozialen und ökologischen Initiativen aktiv. Dazu zählen Förderprojekte für Kinder, Bildungsprogramme und Klimaschutzmaßnahmen. Sie arbeitet mit Stiftungen und Partnern zusammen, um nachhaltige Projekte zu unterstützen.
Gab es politische Kontroversen rund um das Unternehmen?
In der öffentlichen Debatte spielte der Austritt aus dem Verband „Die Familienunternehmer“ eine Rolle. Dieser Schritt wurde im Kontext politischer Positionierungen diskutiert und führte zu Reaktionen in Wirtschaft und Gesellschaft.
Welche Bedeutung hat die Internationalisierung für das Geschäftsmodell?
Die Internationalisierung ermöglichte Umsatzdiversifikation und Marktrisiken zu streuen. Der Eintritt in mittel- und osteuropäische Märkte nach 1990 trug maßgeblich zum Wachstum und zur europäischen Präsenz bei.
Wie wirkt sich die Familienführung auf die Unternehmensstrategie aus?
Familienführung fördert langfristiges Denken, stabile Governance und die Betonung von Traditionen. Entscheidungen orientieren sich oft an nachhaltigem Erfolg statt kurzfristiger Gewinnmaximierung.